Kammermusik
CD 020518
Lieder und Melodramen für Stimme, Violine, Viola, Flöte, Klavier, Spieluhr und Metronom
auf Gedichte von Benn, Catull, Eich, Gezelle, Keim, Lasker-Schüler und Trakl
Die zwischen 1991 und 2008 entstandenen Kompositionen dieser
Aufnahme zeigen erhebliche Unterschiede, was Materialfindung,
Textbehandlung und Struktur betrifft; einige Merkmale in Stichworten:
1. wenn auch …Spieluhr:
reine Diatonik und Mechanikgeräusche / Gesang: alle
chromatischen Töne, Rücklauf gesprochener Textzeilen
2. Nachhut:
Allintervall-Zwölftonreihe, deren Krebs und Akkordstapelungen;
Ostinati, Orgelpunkte
3. Latrine:
„wie ein romantisches Lied“, basiert auf einem einzigen Akkord,
von dem jeweils ein Ton chromatisch verschoben wird.
4. Nachts:
Mikrointervallik als Zentrum: eine Vierteltonreihe der Viola.
Pedalgeräusche und Pizzicato-Klänge im Innern des Klaviers
5. Hör zu …:
Die leeren Saiten der Violine (g-d-a-e) sind Fundament dieser
„Chaconne für die rechte Hand des Geigers“
6. ’t Er viel ’ne keer …:
Wort = Musik
7. ’s fiel einmal …:
Hoquetus-Technik, Singen/Spielen unisono und sich kreuzend,
übermäßige Oktaven, kleine Sekunden als Bausteine
8. Rondel:
Musik = Wort; das Tonmaterial der Flöte ist aus den Buchstaben
des Gedichts gewonnen.
9. Klein Sterbelied:
Der lange Weg durch den Quintenzirkel
10. Odi et amo:
Spannungsfeld zwischen archaisierend freier („gregorianischer“)
Notation des Gesanges und exakt „moderner“ Rhythmisierung der
Flöte; Tritonus allgegenwärtig
Aktualisiert: 26.05.2010
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