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DASKwartett -

Crossover
CD 020921

Streichquartett-Formationen, die sich dem großen Klassik-Erbe von Mozart, Beethoven & Co. widmen, gibt es wie Sand am Meer. Zu den eher seltenen Edelsteinen gehören hingegen vierstimmige Streicherensembles, die auch mit Jazz und Weltmusik die altehrwürdige Kammermusik-Gattung auffrischen.
Genau diesem musikalischen Spektrum haben sich die vier Musikerinnen von DASKwartett verschrieben. Und wenn es wie jetzt auf der neuen CD „sirrend“ auch mit der rhythmischen Sogkraft der Minimal Music flirtet oder leichten Pop-Jazz-Groove anschlägt, geht all das vom Ohr über das Herz direkt in die Beine.
Schließlich entpuppen sich die vier Musikerinnen nicht nur als glänzende Komponistinnen, die die vier Instrumente in ein raffiniertes und doch so wohlklingendes Gespräch verwickeln können. Jede von ihnen sorgt zudem mit phantasievollen Improvisationen für eine ungemein pulsierende Lebendigkeit, die ebenfalls ein Markenzeichen von DASKwartett ist.

DASKwartett ist auch für ihre dritte CD wieder mit offenen Ohren durch die Welt flaniert, um verschiedenste Musikidiome zu etwas Vertrautem und doch ganz Neuem zu verschmelzen. So lässt Anna-Sophie Becker etwa ihr Stück mit dem surrealen Titel „Brunch mit Fisch“ mit einem Pizzicato-Groove eröffnen, der entfernt an den Klang einer afrikanischen Zither erinnert. Und in „Final Tango“ von Antje Vetter wandelt man elegant und zugleich beseelt auf den Spuren des argentinischen Jahrhundertmelodikers Astor Piazzolla. Ähnlich folkloristische Züge bis hin zu augenzwinkernd verwegenen Walzer-Rhythmen besitzt Beate Wolffs Stück mit dem herrlich verschrobenen Titel „Gruß an die Leber“. In die magisch treibenden Welten des Minimalismus mit seinen wiederkehrenden Motiv-Gedanken und dem daraus entstehenden Rhythmus-Strudel laden dann Vetters „Rondo Mobile“ und „Helixes“ (Anna-Sophie Becker) ein. Für das erst sanfte, dann geradezu percussiv anmutende CD-Titelstück „sirrend“ hat sich Sabine Rau vom Kultfilm „Out of Rosenheim“ inspirieren lassen, in dem ein Bumerang durch die Lüfte schwirrt und sirrt. Und das mit geheimnisvollen Klangfarben einsetzende, immer mehr Drive aufnehmende „Winsley Manor“ von Antje Vetter ist eine Erinnerung an den kleinen englischen Ort Winsley, der mit seinem alten Herrenhaus die Fantasie eben zu solch außergewöhnlichen Klanggeschichten anregt. Die aber wohl spontanste DASKwartett-Erzählung ist „Daheim“. Das Stück basiert auf einer kleinen Notenskizze von Anna-Sophie Becker. Und wie die vier Musikerinnen jetzt darüber improvisieren und dabei mit nur wenigen Gesten den gemeinsamen Herzschlag geradezu cool erhöhen, gehört nicht nur zu den vielen Überraschungen auf „sirrend“.

Titelfolge:
1 RONDO MOBILE
2 SIRREND
3 HELIXES
4 FINAL TANGO
5 NUBIGENA (Wolkenkind)
6 GRUSS AN DIE LEBER
7 MIKAS TANZ
8 DAHEIM
9 BRUNCH MIT FISCH
10 WINSLEY MANOR


Aktualisiert: 20.01.2014
DASKwartett -

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