Jazz&Pop
CD 010518

Jazz-Standards interpretiert von Marga Voss, vocals und Peter Kräubig, piano
Von jeder verkauften CD gehen 2 Euro an Ärzte ohne Grenzen (msf)

Titelfolge:
1 Agua de beber (Antonio Carlos Jobim)
2 I can’t get started (vernon Duke /Ira Gershwin)
3 Lover Man (Jimmy Davis, Roger Ramirez, Jimmy Sherman)
4 Round Midnight (Cootie Williams & Thelonious Monk/Bernie Hanighen)
5 Besame mucho (Consuelo velazquez)
6 Gee Baby (Don Redman/Don Redman & Andy Razaf)
7 Ligia (Antonio Carlos Jobim)
8 Night and day (Cole Porter)
9 Eu sei que vou te amar (A.C.Jobim/victor de Moraes)
10 For all we know (J. Fred Coots/ Sam M. lewis)

Wie nah ist Nähe?
Marga Voss widmet ihr CD-Projekt "Fearless Nearness" der Arbeit von Ärzten ohne Grenzen

Medizin impliziert furchtlose Nähe und Empathie zum Patienten, verbunden mit der notwendigen professionellen Distanz, ohne die eine objektive Arbeit nicht möglich ist. Nähe entsteht vor allem aus der ungeteilten Aufmerksamkeit des Behandelnden dem Patienten gegenüber. Diese Haltung entspricht nahezu identisch derjenigen des musikalischen Interpreten.
In der vorliegenden CD setzt die Medizinerin und Musikerin Marga Voss ihr Engagement und ihre vielseitigen Kompetenzen in idealer Weise ein, um einerseits dem guten Zweck zu dienen, die Arbeit der Organisation Ärzte ohne Grenzen zu unterstützen und zugleich durch die Musik die gewünschte furchtlose Nähe zu den Zielen der Organisation herzustellen.

Nicht der Gefühlsüberschwang, das Aufgehen in der jeweiligen Rolle, sondern das aufmerksame Aufspüren und die sorgfältige Reflexion der vielfältigen Gefühlsschichten hinter dem musikalischen Material ist Aufgabe und Sinn musikalischen Tuns. Sich der Vieldeutigkeit von Musik auszusetzen und dennoch den Versuch zu wagen, darin eine wiedererkennbare Ordnung zu finde, das macht den guten Interpreten aus.

Marga Voss bringt insofern für ihr Engagement auf beiden Gebieten beste Vorraussetzung mit. In ihren Interpretationen von Jazzballaden, die alle bereits dem Erbe der Menschheit angehören, nähert sie sich furchtlos diesem immer wieder neu interpretierten Klassikern. Dabei lässt sie sich nicht
verleiten, in Gefühlsuntiefen abzugleiten, sondern sie behält die nötige "professionelle" Distanz, damit diese Songs für sich selber sprechen.

Kongenial unterstützt wird die Sängerin durch den Pianisten und Arrangeur Peter Kräubig. Sein sensibles Spiel stellt den jeweils angemessenen Background für die Stimme, zugleich begibt er sich mit seinem charaktervollen und individuellen Interventionen in einen permanenten Dialog zur menschlichen Stimme.

Dass Marga Voss und Peter Kräubig ihr künstlerisches Engagement in dem vorliegenden Projekt der Arbeit von Ärzten ohne Grenzen gewidmet haben, erscheint konsequent. Auch deren Mitarbeiter nähern sich furchtlos dem Elend in der Welt mit Engagement, Empathie und Professionalität.

Wolfgang Weigel
Gitarrist, Musikpädagoge, Festivalchef


Aktualisiert: 05.11.2010